Heiligenhäuschen und Bildstöcke in Scharmede- Teil 9: Heiliger Josef (I)
Es ist die 3. Station der Fronleichnamsprozession.
Dem Josef sind in Scharmede mehrere Häuschen gewidmet. Dieses finden wir in der Ecke Triftstraße/ Küferweg.
Hier handelt es sich um eine Wegekapelle. Anna Eikel ließ diese 1912 aus Anlass des Todes ihres Mannes errichten.
Es ist mit den Ecktürmchen mit Fialen, Spitzbögen und Maßverzierungen ein Musterbeispiel für den neugotischen Baustil.
Auf dem rechts abgebildetem Bild sieht man eine Bauzeichnung der
Wegekapelle (StadtA SK, Bauakten)
Wegen der Ausführung mit ausgefallenen Ziegelsteinen (Sonderformate, Zier- und Schmuckformen) hat diese einen besonderen Stellenwert. Zum Vorgang gibt es einen umfangreichen Schriftverkehr.
Die Inschriften an den zwei Seiten des Heiligenhäuschen zeugen von besonderem Vertrauen in Gott, da Anna Eikel nach dem Tod ihres Mannes ihre zahlreichen Kinder, die jüngsten waren gerade drei Jahre alt, allein durchbringen musste.
Auf der linken Seite finden wir die Inschrift:
„Jesus, Maria, Josef, euch schenke ich mein Herz und meine Seele.“
Auf der rechten Seite die Inschrift:
„Jesus, Maria, Josef, steht mir bei im letzten Todeskampf.“
Im Inneren befindet sich eine typische farbig gefasste Gipsfigur des Heiligen Josefs im neugotischen Nazarenerstil.
Josef gilt als Pflegevater Jesu und ist somit u.a. auch Schutzpatron der Familien, Eheleute und seit 1870 auch der Kirche.
Aufgrund seines Berufes ist er auch Schutzpatron der Zimmerleute und, abgeleitet aus der Weihnachtsgeschichte, auf der Suche nach einer Unterkunft, wird er auch heute noch bei der Suche nach einer neuen Wohnung angerufen.
Den Namenstag des Heiligen Josef feiern wir am 19. März.